Es wird gestorben, wo immer auch gelebt wird

eswird

>> Mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Bald werde ich neunzig Jahre alt. Es wäre schön, wenn ich den neunzigsten schaffe, aber ich nehme es so, wie es kommt. Nicht zu viel planen. Es heißt ja, der Mensch denkt, Gott lenkt. Vielleicht ist es gut, dass man nicht weiß, wann es zu Ende geht. Wenn ich bis zum Schluss klar denken kann, bin ich zufrieden. Ich hoffe, dass ich mit Würde ins Jenseits abdampfe.<<

Diese Protokolle möchten das Reden über das Sterben anregen, es in das öffentliche Bewusstsein hineinholen. Es soll ein kenntnisreiches Reden sein. Deshalb wurden Menschen befragt, die über achtzig Jahre sind. Die Texte sind so verschieden wie die Menschen: Von der Opernsängerin, die sich auf ihren Auftritt im letzten Akt vorbereitet, über den nüchternen Bauingenieur bis hin zum Philosophen, der sich in sein eigenes Denkgerüst flüchtet. Sechzehn Menschen erzählen von ihrem Glauben, ihren Ängsten und Wünschen, von Ritualen und Bildern vom eigenen Sterben. Die Erzählungen bestechen durch ihre Offenheit, durch ihren Realismus und ihre Lebensklugheit und rühren den Leser mitunter zu Tränen. Ein ergreifendes Buch- auch für jüngere Menschen, die ihre Eltern und Großeltern besser verstehen wollen.

Johanna Biesel
ISBN-10: 3-89602-774-3